Kleine Sekunde
Der Begriff "kleine Sekunde" bezeichnet eine separate Anzeige der Sekunden auf einem eigenen, kleineren Zifferblatt, das dezentral auf dem Hauptzifferblatt einer Uhr angeordnet ist. Diese Funktion, auch als dezentrale Sekunde bekannt, ist ein klassisches und ästhetisch ansprechendes Merkmal, das tief in der Geschichte der Uhrmacherkunst verwurzelt ist und bis heute in vielen Luxusuhren Anwendung findet.
Historische und technische Bedeutung
- Ursprung in der Taschenuhr: Die kleine Sekunde ist ein direktes Erbe der Taschenuhren. Frühe mechanische Uhrwerke konnten die Sekundenanzeige technisch einfacher realisieren, indem sie das Sekundenrad direkt in das Haupt-Räderwerk integrierten. Da das Minutenrad meist in der Mitte des Werkes sitzt, lag das Sekundenrad oft am Rand und trieb einen separaten Zeiger an. Mit der Entwicklung der Armbanduhr wurde diese traditionelle Anordnung beibehalten und zum Stilelement.
- Alternative zur Zentralsekunde: Die kleine Sekunde ist die historische Alternative zur Zentralsekunde, bei der der Sekundenzeiger wie der Stunden- und Minutenzeiger aus dem Zentrum des Zifferblatts kommt.
- Konstruktionsvorteil bei Handaufzugswerken: Insbesondere bei Handaufzugswerken ist die kleine Sekunde oft ein Merkmal, da das Sekundenrad hier direkt in den Kraftfluss des Räderwerks integriert ist.
- Rolle im Chronographen: In Chronographen dient die kleine Sekunde oft als permanente Sekundenanzeige, während ein großer zentraler Sekundenzeiger für die Messung von Stoppzeiten verwendet wird.
1 bis 1 (von insgesamt 1)