Lünette

Die Lünette ist weit mehr als nur ein dekorativer Ring, der das Zifferblatt einer Uhr umgibt. Insbesondere bei Luxusuhren hat sie sich zu einem funktionalen, ästhetischen und historisch bedeutsamen Element entwickelt, das den Charakter und den Nutzen eines Zeitmessers maßgeblich definiert.
Die grundlegende Funktion
Die ursprünglichste Aufgabe der Lünette ist es, das Uhrenglas sicher am Gehäuse zu befestigen. Im Laufe der Zeit, insbesondere ab den 1950er Jahren, wurde ihre Funktionalität durch die Möglichkeit der Rotation und das Hinzufügen von Skalen deutlich erweitert.
Arten von Lünetten und ihre Funktionen
1. Taucherlünette (Unidirektional)

  • Merkmal: Sie dreht sich nur in eine Richtung, in der Regel gegen den Uhrzeigersinn.
  • Funktion: Ermöglicht die Messung der Tauchzeit. Der Taucher richtet die Nullmarkierung der Lünette auf den Minutenzeiger aus. Die verstrichene Zeit kann dann einfach auf der Skala abgelesen werden.
  • Sicherheitsaspekt: Die unidirektionale Drehung stellt sicher, dass ein versehentliches Verstellen der Lünette nur eine kürzere, niemals aber eine längere Tauchzeit anzeigt. Das schützt den Taucher vor fatalen Fehlberechnungen der Atemluft.
2. GMT-Lünette (Bidirektional)
  • Merkmal: Lässt sich in beide Richtungen drehen.
  • Funktion: Ermöglicht die Anzeige einer zweiten oder dritten Zeitzone, in Kombination mit einem GMT-Zeiger und einer 24-Stunden-Skala. Die berühmte blau-rote „Pepsi“- oder blau-schwarze „Batman“-Lünette der Rolex GMT-Master II ist hierfür ein ikonisches Beispiel.
3. Tachymeter-Lünette (Feststehend)
  • Merkmal: Eine feststehende Lünette mit einer Skala zur Messung von Geschwindigkeiten.
  • Funktion: Funktioniert in Verbindung mit dem Chronographen. Der Träger startet den Chrono beim Startpunkt und stoppt ihn nach einer Strecke von einem Kilometer. Der Sekundenzeiger zeigt dann auf der Tachymeterskala die Durchschnittsgeschwindigkeit an.
4. Rechenschieber-Lünette
  • Merkmal: Komplexe, drehbare Lünetten mit mehreren Skalen.
  • Funktion: Ermöglicht Piloten, wichtige Berechnungen wie Treibstoffverbrauch, Flugzeit oder Geschwindigkeit direkt am Handgelenk durchzuführen. Ein bekanntes Beispiel ist die Breitling Navitimer.
5. Dekorative Lünetten
  • Merkmal: Feststehende Lünetten, deren Hauptzweck die Ästhetik ist.
  • Beispiele: Die geriffelte Lünette der Rolex Datejust oder mit Diamanten besetzte Lünetten bei luxuriösen Schmuckuhren.
Materialien der Lünette
Die Materialwahl spielt eine entscheidende Rolle für die Haltbarkeit, Ästhetik und den Preis einer Luxusuhr.
  • Edelstahl: Robuste und kostengünstigere Option, die besonders bei sportlichen Modellen eingesetzt wird.
  • Aluminium: Wurde früher häufig für Einsätze in Lünetten verwendet, ist aber anfälliger für Kratzer als modernere Materialien.
  • Keramik: Extrem kratzfest und farbbeständig, hat Keramik das Aluminium in vielen Luxusuhren verdrängt. Rolex war ein Pionier bei der Entwicklung farbiger Keramiklünetten.
  • Edelmetalle: Bei Schmuckuhren oder prestigeträchtigen Modellen kommen Gold, Platin oder andere Edelmetalle zum Einsatz.
Fazit
Die Lünette bei Luxusuhren ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie ein ursprünglich rein funktionales Element durch ständige Weiterentwicklung zu einem integralen Bestandteil des Designs und der Identität einer Uhr werden kann. Sie kann Geschichten erzählen, Funktionalität bieten oder einfach nur die pure Ästhetik unterstreichen und macht somit jede Luxusuhr zu einem einzigartigen Stück Uhrmacherkunst.

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